28. Juni München
im Rahmen der Reihe LIX
Spukhafte Fernwirkung
Lesung und Gespräch
Moderation: Christina Madenach
Theater HochX, 20 Uhr
Weitere Termine im Juni und Juli:
28. Juni München
im Rahmen der Reihe LIX
Spukhafte Fernwirkung
Lesung und Gespräch
Moderation: Christina Madenach
Theater HochX, 20 Uhr
Weitere Termine im Juni und Juli:
Vom Bluten
Salem, Istanbul. Am übernächsten Tag treffe ich mich mit Füsün, sie bringt ihren Ehemann mit, er ist sehr jung, er hält den Kopf gesenkt, wenn er mit mir spricht. Er ist zurückhaltend, ohne schüchtern zu wirken, und es stellt sich heraus, dass die beiden sehr gläubig sind, Füsün, die Lehrerin, und ihr Mann, der einmal ihr Praktikant war und Tarik heißt. „WHEREAMiNOW – Istanbul’da (6)“ weiterlesen
„Die 4. Perspektive“ ist eine digitale App, die auf meinem Roman „Spukhafte Fernwirkung“ basiert und zum Mit- und Weiterschreiben einlädt. Grundlage für die App ist der 416 starke Romantext, der selbst aus literarischen Partikeln besteht.
Vom Regen
Nasılsın, Istanbul? Ben de iyiyim, teşekkür ederim.
Es gibt gute Tage und es gibt schlechte Tage, und es gibt die Sprache, die nicht ausreicht, um alles zu beschreiben, was ich wahrnehme, und auch nicht das: wie ich wahrgenommen werde an diesem Ort, denn der Ort entscheidet mit darüber, wer du bist. Ich ist nicht gleich Ich, wie Mark Fisher (Das Seltsame und das Gespenstische) differenzierte, es gibt das Ich, das nach draußen schaut und sich selbst dabei vergisst, und es gibt das Ich, das vom Außen wahrgenommen wird und darüber das Außen vergisst.
27. April Leipzig
12:30-13 Uhr, Halle 5, Stand C200
28. April Leipzig
23 Uhr, Moritzbastei
30. April Leipzig
10:30-12 Uhr, Halle: 2, Stand: E600
Außerdem bin ich am
29. April Leipzig
am Stand des lichtung verlag
Halle 5, Stand B107 zwischen
15 bis 17 Uhr anwesend
İyi günler dilerim, Boğaz. Ich fahre mit den Fähren von Karaköy nach Ortaköy, mit einem Buch in der Hand, ich lese, aber eigentlich lese ich nicht, sondern denke darüber nach, warum ich nicht das tue, was ich eigentlich hier tun wollte, über einen bestimmten Ort zu schreiben, und dieser Ort heißt Zwischen. Mit Leuten wollte ich auf den Fähren zu sprechen, weil die Fähren besondere Orte des Zwischen sind, flüchtige Orte, aber dennoch keine Nicht-Orte, denn mit jeder Fähre und mit jeder Fährfahrt sind Gefühle verbunden, Gedanken und Erinnerungen, so wie der Bosporus eine Verbindung zwischen zwei Orten, ja zwischen zwei Kontinenten ist, aber andererseits auch ermöglicht, sich von diesen Verbindungen zu lösen, immer wieder aufs Neue.
Cep telefonu – die Erfindung des Handys in der Türkei
Günaydin, Istanbul. Der Laden in der Anabala Pasaji ist geschlossen, und jedes Mal, wenn ich vorbeigehe, schaue ich sehnsüchtig hinein, und das geht seit Tagen schon. Heute endlich sehe ich Licht, und in einem der Fenster sitzt eine Frau mit einem sympathischen Gesicht und ich winke ihr und sie kommt zur Tür, çanta telefonu(1), sage ich, ich habe mir das natürlich vorher überlegt, auch wie viel ich bezahlen würde, und sie sagt, leider leider, und jetzt wo ich das schreibe, weiß ich gar nicht, was sie gesagt hat, bestimmt nicht unfortunately unfortunately, sondern vielleicht maalesef (2), und auf Englisch erklärt sie mir, dass die Tasche mit dem Telefon nicht verkäuflich sei. Es ist nämlich ihre eigene.
Iyi günler, Istanbul. Du hast dich verändert. Ich kann nicht konkret sagen, wie, deine Straßen sind wie am Tag meiner Ankunft, voll: voller Menschen, voller Katzen und voller Autos, denn wo sollen Menschen, Katzen und Autos auch sonst hin, in einer Stadt wie dir. Sie können nicht alle zuhause bleiben. Die Kinder hatten schulfrei und viele Veranstaltungen wurden abgesagt. Ein paar Nächte lang war es mucksmäuschenstill, nur die Katze, die im Einkaufszentrum wohnt, weinte. Sie weint jede Nacht, denn das Einkaufszentrum hat nachts geschlossen.
Merhaba, Istanbul. Ich wollte dir einen Brief schreiben, aber ich weiß nicht, wo ich ihn hinschicken soll. Du bist ja schon hier. Und ich bin jetzt auch hier, rein örtlich dürfte es also keine Distanz zwischen uns geben, auch wenn ich im fünften Stock wohne und du in allen Stockwerken, in allen Häusern, und gleichzeitig auf der Straße, auf den Treppen, in den Bäumen, zwischen den Meeren wohnst. Ob wir eine Überlagerung sind, weiß ich nicht, du überlagerst mich auf jeden Fall, aber ich dich? Darüber muss ich noch nachdenken. Habe ja jetzt drei Monate Zeit dazu.
Es ist, als würde man beim Lesen durch Wände gleiten. Das Gespensterhafte ist Teil der Geschichte. „Es gibt sie, die Gespenster, sie sind unter uns,“ sagt die Figur Irma kurz vor Schluss.
Jana Weinert, Kultur-Port
„„Ein großartig komponiertes Stück Literatur“ – Rezension auf kultur-port.de“ weiterlesen
Als Regionenschreiberin war ich letztes Jahr im Bergischen Land unterwegs, mehrmals auch im großartigen Wuppertal. Wuppertal weiß meine Anhänglichkeit zu schätzen und ich freue mich sehr, am 26. Januar zurückzukehren zu den „purpurnen Wogen“ (Friedrich Engels) der Wupper.
„Rückkehr nach Wuppertal“ weiterlesen„Superpositionsprinzip heißt in der Quantenphysik das Prinzip der Überlagerung, und hier geschieht es in unendlich wirkenden Erzählschichten, die Geist und Phantasie in Bewegung halten und die einzelnen Figuren im universellen Zusammenhang auflösen.“
Bettina Hesse, WDR 5 Bücher
Mit Rebecca Link habe ich über „Spukhafte Fernwirkung“ gesprochen, über Lieblingsfiguren, Flickenteppiche und anarchistische Quantenteilchen und wie ich bei der Arbeit an dem Text eigentlich die Übersicht behalten habe. Antwort: Gar nicht.
„Autorin im Gespräch im WDR 5 Literaturmagazin „Bücher““ weiterlesenDer Bayerische Rundfunk strahlte in der Sendung radiotexte eine Lesung aus
meinem Roman „Spukhafte Fernwirkung“ aus.
Wiebke Puls liest Auszüge aus verschiedenen Kapiteln.
Redaktion und Moderation: Judith Heitkamp.
Der Beitrag ist in der Mediathek des Bayerischen Rundfunks verfügbar.
„„Das Buch ist ein Ereignis“ – Kunstbloggerin Anke von Heyl über Spukhafte Fernwirkung“ weiterlesenDas beste Buch, das ich in den letzten Jahren gelesen habe! Ich wollte es gar nicht mehr aus der Hand legen und es kam mir vor, als wenn sich mein Aggregatzustand beim Lesen veränderte.
Anke von Heyl, Kunstbloggerin aka kulturtussi
Ein Roman mit unbegrenzt vielen Figuren und Identitäten, alles hängt mit allem zusammen.
Judith Heitkamp, Bayerischer Rundfunk, kulturwelt
Das Gespräch mit Judith Heitkamp vom 7.12. könnt ihr in der Mediathek nach hören:
Am 7. Dezember lese ich im Kulturkaufhaus Degginger in Regensburg und spreche mit Kristina Pöschl über die Spukhafte Fernwirkung, die unzähligen Figuren im Roman und was sie bewegt und verbindet, und warum nicht-hierarchisches Erzählen auch ohne Spannungsbögen funktioniert.
Um 19 Uhr gehts los, Eintritt 6 Euro.
„Bayern-Premiere in Regensburg am 7. Dezember im Degginger“ weiterlesenSich in dem vielstimmigen Sammelsurium zurechtzufinden, ist nicht schwierig. Bleier erzählt nüchtern, unpathetisch, lakonisch. Sie beobachtet genau, psychologisiert nie, schichtet Detail auf Detail.
Sabine Reithmaier, Süddeutsche zeitung
Die ganze Rezension findet ihr hier – freundlicherweise ohne Paywall: https://www.sueddeutsche.de/muenchen/ulrike-anna-bleier-spukhafte-fernwirkung-viechtach-regensburg-roman-1.5707438
CZ/D Grenzen, Nachbarschaften, neue Stimmen. Über das bayerisch-tschechisch Netzwerktreffen, das das Literaturhaus Oberpfalz zusammen mit dem Tschechischen Literaturzentrum und dem Adalbert Stifter Verein vom 22.-24. Juni veranstaltete, ist ein Text von mir erschienen.
https://www.literaturportal-bayern.de/text-debatte?task=lpbblog.default&id=2876
„Netzwerktreffen im Literaturhaus Oberpfalz: „Das ß mittendrin““ weiterlesen„„Eine Feier des fließenden Lebens“ – Spukhafte Fernwirkung bei Revierpassagen“ weiterlesenDas Buch ist unvergleichlich und ihre Autorin sehr erfinderisch … Alle acht Teile – ob mit oder ohne Überschriften – beweisen die innere Harmonie des gesamten Romans, wunderbare Wechselspiele, verblüffende Korrespondenzen; sie zeigen, wie sehr die Autorin ihren Figuren und der Kraft ihrer eigenen Sprache vertrauen darf. Erscheint die Anordnung der einzelnen Geschichten mitunter willkürlich – sie gehören doch zusammen wie die Wörter auf einem Zettel, der in einem Einkaufswagen im Supermarkt liegen geblieben ist.
Wolfgang cziesla, revierpassagen
„Spukhafte Fernwirkung wird „Buch des Monats“ im KStA-Büchermagazin“ weiterlesenDie schöne Kühle, die der Mathematik und Physik nachgesagt wird, prägt auch diesen Roman. Zwar sind es allemal bewegende Schicksale, von denen hier erzählt wird. Doch nie wird aufs Emotionen-Pedal gedrückt. Vielmehr wird so anschaulich wie fesselnd Detail an Detail gereiht. Dabei erweist sich Ulrike Anna Bleier als geduldig-einfühlsame Menschenbeobachterin.
Martin Oehlen, Kölner Stadt-Anzeiger